Z u der Zeit unserer Ernährungsumstellung auf die vegane Rohkost haben wir uns beide keine großen Gedanken um dieses wichtige Thema gemacht. Das primäre Ziel war es von der gekochten Nahrung zu der natürlichen Rohkost zu wechseln. Sobald wir allerdings angefangen haben uns mit den Freunden und der Familie darüber zu unterhalten, kam natürlich die Verfügbarkeit der Proteine in den pflanzlichen Lebensmitteln als eine der ersten Fragen auf. Denn jeder meint heutzutage zu wissen, dass man ausreichend Eiweiß nur aus den tierischen Lebensmitteln beziehen kann. Was allerdings auch kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass man von Kind auf mit diesem vermeintlichen Wissen aufwächst.
Die besten veganen Eiweißquellen sind selbstverständlich die Nüsse, Hülsenfrüchte, Pseudogetreide und Saaten. Diese enthalten viel Protein und versorgen unseren Körper somit mit allen notwendigen Bausteinen. Zudem liefern grünes Blattgemüse, Sprossen und auch Obst über den Tag verteilt ausreichend Eiweiße.
Zur Orientierung und dem besseren Verständnis der Proteinmenge haben wir den Gehalt von Eiweiß in 100 Gramm Lebensmittel zusammengetragen:
1. Nüsse und Saaten
Hanfsamen 30 g
Chiasamen 22 g
Mandeln 22 g
Sonnenblumenkerne 20 g
Cashewkerne 17 g
Haselnüsse 12 g
2. Hülsenfrüchte
Linsen 12 g
Erbsen 6 g
Bohnen 2 g
3. Pseudogetreide (roh)
Amaranth 10 g
Quinoa 12 g
echter Buchweizen 14 g
4. Gemüse
Brennnessel 7 g
Gartenkresse 4 g
Wildkräuter (Löwenzahn, Sauerampfer, Breitwegerich) 3,5 g
Petersilie 4 g
Spinat 3 g
Brokkoli 3 g
Wenn man sich die Werte einmal anschaut, so wird einem schnell klar, dass die veganen Lebensmittel mehr als ausreichend Eiweiße dem menschlichen Körper zur Verfügung stellen können. Verglichen mit den tierischen Lebensmitteln scheinen die Pflanzen allerdings, wenn man sich nur die mengenmäßige Konzentration anschaut, deutlich unterlegen zu sein. Denn um auf die vom DGE empfohlene Tagesmenge an Eiweiß von ca. 0,8 g pro kg Körpergewicht zu kommen, muss man deutlich höhere Mengen an Pflanzen zu sich nehmen.
Allerdings reicht es nicht sich die bloße Eiweißmenge in dem jeweiligen Lebensmittel anzuschauen und plump die benötigte Tagesmenge auszurechnen wie es eben DGE vorschlägt, um den Körper optimal zu versorgen. Es kommt, wie so oft im Leben, immer auf eine detaillierte und ganzheitliche Betrachtung des Themas an. Wir müssen verstehen, was in unserem Körper vorgeht und wie er funktioniert, um die Frage nach der benötigten Eiweißmenge final zu klären.
Wenn wir Proteine durch unsere Nahrung aufnehmen und unserem Körper zuführen, beginnt ein langwieriger und für den Körper sehr anstrengender Prozess der Verdauung. Das ist mit dem simplen Fakt begründet, dass die Eiweißmoleküle eines jeden Lebewesens absolut einzigartig sind. Somit kann unser Körper die fremden Eiweiße, dabei ist es ganz egal ob diese aus den tierischen oder pflanzlichen Quellen stammen, nicht einfach hernehmen und für seine lebenswichtigen Funktionen verwenden.
Um also die Proteine aus dem Essen absorbieren zu können, muss unser Organismus die Eiweißmoleküle vollständig zerstören und in ihre einzelnen Bausteine - die Aminosäuren - aufbrechen. Die Eiweißmoleküle sind dabei hochkomplex aufgebaut und bestehen aus meistens 4 spiralförmigen Strukturen. Diese müssen zuerst alle entwunden werden um dann in die einzelnen Aminosäuren zerlegt werden zu können.
Wie man sich bereits denken kann ist es ein hochkomplexer Prozess und verlangt vom Körper sehr viel Energie und Ressourcen. Doch damit ist allerdings nur die Hälfte der Arbeit getan. Sobald die Aminosäuren freigelegt, im Darm aufgenommen und vom Blut in die einzelnen Zellen transportiert wurden, beginnt die Synthese von körpereigenen Proteinen aus dem verfügbaren Pool an Aminosäuren.
Somit läuft der beschriebene Prozess noch einmal ab nur in umgekehrter Reihenfolge. Unser Organismus verrichtet also Schwerstarbeit, um die Eiweiße zu erhalten, die für unseren Körper zum Leben essentiell wichtig sind. Es ist also auch kein Wunder, dass die Menschen nach einem Mittag, reich an tierischen Eiweißen, total müde, unkonzentriert und in einen komaartigen Zustand verfallen sind. Denn der Körper verwendet im Moment die meiste seiner Energiereserven für die Verdauung.
Genau an dieser Stelle kommt einer der ganz großen Vorteile der pflanzlichen Nahrung voll zum Tragen. Denn die Pflanzen bestehen ebenfalls aus den Eiweißen und liefern uns, anders als die fertigen und hochkomplexen Proteinmoleküle aus den tierischen Quellen, niedermolekulare Eiweiße oder noch besser einzelne Aminosäuren. Dabei besitzt ein niedermolekulares Protein keine spiralförmige Struktur und ist nicht verwunden. Zudem besteht so ein Molekül mengenmäßig aus deutlich weniger Aminosäuren. In der Summe muss unser Körper somit deutlich weniger Energie und Ressourcen aufbringen, um den eigenen Aminosäurepool aufzufrischen.
Entsprechend kommt es bei unserer Ernährung definitiv nicht darauf an wie viel Gramm Eiweiß am Tag man zu sich nimmt, sondern ob man den Körper mit einer ausreichender Menge an Aminosäuren versorgt hat, um alle lebenswichtigen Körperfunktionen aufrechterhalten zu können.
Die Aminosäuren oder auch Aminocarbonsäuren sind chemische Kohlenstoffverbindungen mit einer Aminogruppe (NH2) und einer Carbonsäuregruppe (COOH). Die Grundstruktur aller Aminosäuren ist dabei immer identisch und für alle Aminosäuren gleich. Die Unterscheidung kommt von der Restgruppe, welche an der Verbindung anhängt.
Insgesamt gibt es 20 Aminosäuren, die im menschlichen Körper vorkommen und für die wichtigen Lebensfunktionen von deinem Organismus verwendet werden. Diese werden in essentielle und nicht essentielle Aminosäuren unterteilt. Man spricht in diesem Zusammenhang von essentiell, da dein Organismus nicht in der Lage ist diese Verbindungen selbst zu synthetisieren und ist auf einen ständigen Nachschub über die Lebensmittel, die du zu dir nimmst, angewiesen.
Dabei kann dein Körper aus den 8 essentiellen Aminosäuren, wenn es notwendig ist, die übrigen 12 selbst herstellen und so den eigenen Bedarf decken. Zudem sind 2 (Arginin und Tyrosin) aus diesen 12 semiessentiell. Das bedeutet, dass diese nur unter bestimmten Voraussetzungen und in spezifischen Lebenssituationen essentiell werden, etwa während der Wachstumsphase bei einem Baby. Die Aminosäuren haben zudem spezifische vordefinierte Aufgaben- und Wirkungsbereiche in deinem Körper und unterstützen deinen Organismus bei den lebenswichtigen Funktionen.
Leucin spielt eine zentrale Rolle bei dem Stoffwechsel des Muskelgewebes und dient sowohl der Energiegewinnung als auch dem Muskelaufbau. Darüber hinaus wird es für eine gute Leberfunktion benötigt und unterstützt den Körper bei dem Prozess der Ammoniak-Entgiftung. Leucin kommt dabei verstärkt in Erbsen, Erdnüssen, Mandeln und Sojabohnen vor.
Isoleucin ist wie Leucin ebenfalls sehr stark an der Energieversorgung der Muskulatur beteiligt und wird vor allem bei großen Ausdauerbelastungen als Energiequelle von deinem Körper verwendet. Es ist somit für den Prozess des Muskelaufbaus entscheidend. Zusätzlich liefert die Aminosäure dem zentralen Nervensystem unterschiedliche Botenstoffe und wirkt somit unterstützend auf dessen Funktion. Der Bedarf an Isoleucin kann dabei beispielsweise mithilfe von Cashewkernen, Erdnüssen, Erbsen und Linsen gedeckt werden.
Valin gehört zusammen mit den oberen beiden zu der Gruppe der verzweigtkettigen Aminosäuren (wird mit BCAA abgekürzt) und spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Energieversorgung deiner Muskulatur. Darüber hinaus ist es ein wahres Multitalent und hat die wichtige Aufgabe den Blutzuckerspiegel in deinem Körper zu regulieren. Zusätzlich unterstützt Valin das Immunsystem und stärkt seine Funktion. Außerdem ist die Aminosäure wichtiger Bestandteil vieler lebensnotwendiger Enzyme. Haferflocken, Sojabohnen, Buchweizen sowie Kürbiskerne haben dabei eine besonders hohe Konzentration dieser Aminosäure.
Lysin ist maßgeblich für den Erhalt des Muskels- sowie Bindegewebes zuständig, da es bei der Elastin- und Kollagensynthese verwendet wird. Außerdem profitiert dein Immunsystem von dieser Aminosäure, da es auf dessen Funktion unterstützend wirkt. Zudem wird durch Lysin die Insulinbildung begünstigt und die Verwertbarkeit sowie Bioverfügbarkeit von Eisen gesteigert. Darüber hinaus wird die Enzymaktivität in deinem Organismus mit Hilfe von Lysin gesteigert und verbessert. Du kannst Lysin zum Beispiel durch den Verzehr von Orangen, Mandarinen, Sellerie sowie Bohnen aufnehmen.
Methionin ist der ausschlaggebende Bestandteil und der Anfangspunkt der Proteinbiosynthese, da es bei jedem neu gebildeten Protein in deinem Körper direkt die allererste Aminosäure ist. Zusätzlich reguliert es in deinem zentralen Nervensystem die bioelektrischen Vorgänge und Impulse und sorgt so für eine klare Informationsübergabe und Kommunikation. Außerdem stärkt es dein Immunsystem, begünstigt die Entgiftungsvorgänge in deinem Organismus und optimiert den Säure-Basen-Haushalt. Die Aminosäure ist dabei reichlich in Gemüse und Nüssen vorhanden, so findest du diese zum Beispiel in Brokkoli, grünen Erbsen, Rosenkohl, Spinat sowie Paranüssen und Cashewkernen.
Tryptophan bildet als Vorstufe die Grundlage sowohl für das Glückshormon Serotonin als auch für das Schlafhormon Melatonin. Diese beiden Neurotransmitter regulieren und beeinflussen deinen Schlaf-Wach-Rhythmus, deine Stimmung, die Nahrungsaufnahme sowie dein Schmerzempfinden. Darüber hinaus ist es essentiell für den Leberstoffwechsel und somit die optimale Leberfunktion. Zusätzlich kann Tryptophan im Notfall zur Herstellung von Niacin (Vitamin B3) verwendet werden und somit einem Vitamin B3 Mangel entgegengewirkt werden. Außerdem ist die komplette Zellatmungskette von dieser Aminosäure abhängig. Dabei kannst du Tryptophan über Obst und Gemüse wie beispielsweise Bananen, Karotten, Tomaten sowie Spinat aufnehmen.
Phenylalanin dient in deinem Körper als Basis für enorm wichtige körpereigenen Proteine und Neurotransmitter. So wird diese Aminosäure verwendet um beispielsweise Insulin, Melanin (zuständig für die Pigmentierung, zum Beispiel für deine Hautfarbe) sowie das Schilddrüsenhormon Thyroxin zu bilden. Darüber hinaus werden vom Gehirn benötigte Botenstoffe wie Dopamin, Noradrenalin und Adrenalin aus Phenylalanin in deinem Organismus synthetisiert. Außerdem wird die Aminosäure bei den Entgiftungsprozessen eingesetzt und wird bei der Beseitigung von Schadstoffen durch die Nieren sowie die Blase benötigt. Gemüse, Nüsse und Samen liefern dir dabei eine ausreichende Dosis an Phenylalanin, so haben zum Beispiel Spinat, Brunnenkresse, Brokkoli, Spargel, Erdnüsse, Sojabohnen, Sesam-, Sonnenblumen, sowie Kürbiskerne hohe Konzentrationen dieser Aminosäure.
Threonin wird im allgemeinen für die Wachstumsvorgänge in deinem Organismus benötigt und ist ein wichtiger Teil des Proteinstoffwechsels. Darüber hinaus wirkt sich die Aminosäure positiv auf den Harnsäurestoffwechsel aus. Threonin ist zudem ein besonders wichtiger Baustein im Rahmen der Enzym- und Hormonsynthese. Da es außerdem zur Herstellung von Immunglobulinen und Antikörpern verwendet wird, stärkt es zusätzlich dein Immunsystem. Threonin kommt verstärkt in Brunnenkresse, Spinat, Sojabohnen, Sesam sowie Sonnenblumenkernen vor.
Somit, wie du gesehen hast, steht es nun fest, dass du dich bei der Ernährung mit der veganen Rohkost mit allen essentiellen Aminosäuren ausreichend versorgen kannst. Denn die pflanzlichen Lebensmittel enthalten immer grundsätzlich alle essentiellen Aminosäuren, die der menschliche Körper benötigt. Lediglich die jeweilige Konzentration schwankt von einer Pflanze zu der anderen, so dass nicht jedes Obst und Gemüse ein optimales Aminosäureprofil für dich aufweist.
So enthalten Nüsse und Samen beispielsweise wenig Lysin. Die Hülsenfrüchte und Trockenobst sind dagegen nicht so gut mit Methionin ausgestattet. Das Gemüse liefert seinerseits vergleichsweise wenig Cystein. Da die Ernährung mit der veganen Rohkost allerdings aus einer Kombination von Obst, Gemüse, Nüssen und Samen besteht, werden die jeweiligen Aminosäureprofile der einzelnen Bestandteile perfekt miteinander ergänzt.
Außerdem kann dein Körper die überschüssigen Aminosäuren für kurze Zeit zwischenspeichern und kann darauf zurückgreifen, wenn bei der nächsten Mahlzeit die eine oder andere Aminosäure nicht dabei sein sollte. Entsprechend ist es überhaupt nicht notwendig jede einzelne deiner Mahlzeiten akribisch zusammenzustellen und du kannst einfach ganz entspannt die Lebensmittel nach Lust und Laune genießen!
Mit der bloßen täglichen Zufuhr von Eiweißen (und in Folge dessen von Aminosäuren) mit deiner Nahrung bist du aber bei Weitem noch nicht fertig mit der Versorgung deines Körpers mit diesen wichtigen Bausteinen des Lebens. Denn der Prozess der Nahrungsaufnahme ist lediglich die erste Stufe im Kreislauf der Nährstoffe in deinem Organismus.
Es ist somit leider nicht ausreichend einfach nur zu essen. Dein Körper muss sämtliche von dir gegessenen Lebensmittel erst noch verdauen (in einzelne Bausteine wie zum Beispiel Aminosäuren zerlegen) um dann die Nährstoffe über die Darmwand aufnehmen zu können und über das Blut an die Zellen zu verteilen.
Die Verdauung ist dementsprechend die zweite Stufe im Nährstoffkreislauf und hat einen enorm hohen Stellenwert für die optimale Versorgung deines Körpers mit allen notwendigen Makro- und Mikronährstoffen. Da die Makronährstoffe wie Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate in unterschiedlichen Bereichen des Magen-Darm-Traktes und auch unter jeweils unterschiedlichen bestimmten Bedingungen von deinem Körper verdaut und aufgenommen werden, ist die richtige und optimale Kombination der Lebensmittel entscheidend für deine optimale Nährstoffversorgung.
Gleich zur Beruhigung vorweg – es ist in der Praxis deutlich einfacher, als es sich in der Theorie anhört. Denn in den meisten Fällen bei der veganen Rohkost passiert es ganz automatisch, dass du die richtige Kombination der Makronährstoffe auf deinem Teller vorliegen hast.
Dabei wird das Eiweiß als einziger Makronährstoff unter der Einwirkung der Magensäure sowie der Verdauungsenzyme direkt im Magen verdaut. Die Fette und Kohlenhydrate (unter anderem auch der Zucker) werden hingegen in deinem Darm verarbeitet. Aus diesem Fakt resultiert auch schon die einzige Basisregel, welche man im Hinblick auf die Eiweiße für die optimale Nährstoffaufnahme befolgen sollte. Die Eiweiße sind nämlich aufgrund unterschiedlicher Verortung der Verdauung nicht mit anderen Makronährstoffen kombinierbar und sollten nicht zusammen mit Fetten oder Kohlenhydraten gegessen werden.
Bei der Kombination von Eiweißen mit den Kohlenhydraten (Zucker oder Stärke) muss dein Körper aufgrund unterschiedlicher Verortung der Verdauung anhand der Menge an Makronährstoffen entscheiden, wo es verdaut wird.
Überwiegt mengenmäßig der Eiweißanteil, so bleibt das von dir gegessene im Magen. Die Eiweiße werden optimal verdaut, weil die äußeren Bedingungen stimmen. Die Kohlenhydrate allerdings fangen an zu gären. Dabei entsteht ein Milieu, welches das Wachstum der pathogenen Pilze, Bakterien und Parasite fördert, weil es deren Nahrung bildet. Wenn es bei den Kohlenhydraten vermehrt um Zucker handelt ist dieser Prozess deutlich stärker und schädlicher als bei der Stärke. Außerdem entsteht dadurch auch eine größere Menge an Gasen, welche zum Blähbauch führen können.
Überwiegen hingegen die Kohlenhydrate, wandert die Masse hingegen in den Darm. Hierbei passiert genau das Entgegengesetzte - Kohlenhydrate werden wunderbar verdaut und die unverdauten Eiweiße fangen an zu faulen und sich unter Bildung von Giften zu zersetzen.
Die Kombination von Eiweißen und Fetten resultiert in einem ähnlichen Entscheidungsprozess deines Organismus über den Ort der Verdauung. Als Folge hast du wieder die Zersetzungsvorgänge in deinem Darm, sobald der Anteil der Fette überwiegt.
Es gibt allerdings auch Kombinationen der Lebensmittel, die dafür sorgen, dass die enthaltenen Eiweiße auf die bestmögliche Art verdaut und aufgenommen werden können.
Zum einen erzielst du optimale Ergebnisse und schaffst so die besten Voraussetzungen für die Verdauung indem du die Eiweiße mit viel grünem Blattgemüse kombinierst. Diese Kombination hat sogar eine doppelte Wirkung. Die Zellulose und die Ballaststoffe aus dem Blattgemüse nehmen dabei die Schlacke und Toxine in sich auf, die bei der Verdauung von Eiweißen entstehen. Aufgrund der Tatsache, dass die Zellulose von deinem Körper nicht verdaut werden kann, werden so die Schlacke und Toxine auf dem direkten Wege ausgeschieden und können deinen Körper keinen Schaden hinzufügen. Die Verdauungsenzyme und Fermente, die im Blattgemüse enthalten sind, helfen zusätzlich deinem Körper die Eiweiße im Magen zu spalten und in Aminosäuren zu zerlegen.
Zum anderen begünstigt die Verwendung von scharfen Gewürzen die Verwertung der Eiweiße ebenfalls enorm. So beschleunigen signifikant Chili, Knoblauch, Ingwer, Zwiebeln und Curry die Verdauungsvorgänge in deinem Körper. Die aufgenommen Eiweiße werden somit deutlich schneller in Aminosäuren aufgebrochen und in den Blutkreislauf transportiert und die entstandenen Schlacke und Toxine schneller aus dem Körper ausgeführt.
Kombinierst du die Eiweiße zusammen mit grünem Blattgemüse und den scharfen Gewürzen in einer Mahlzeit, profitierst du enorm von beiden Vorzügen. Das Schöne dabei ist, dass diese Kombination bei der Ernährung mit der veganen Rohkost ganz automatisch zustande kommt. Wenn du zum Beispiel einen Salat aus Gemüse, grünem Blattgemüse, Chili, Knoblauch und/oder Lauchzwiebeln mit Nüssen, Samen und/oder Pseudegetreide (gekeimtem Buchweizen und/oder Quinoa) als Mahlzeit zu dir nimmst, hast du die perfekte Lebensmittelkombination bereits auf deinem Tisch!
Die schädlichen Auswirkungen der tierischen Eiweiße in unserem Körper sind vielfältig. Dabei hängt der Schaden selbstverständlich von der Menge der Proteine ab, die wir mit unserer Nahrung aufnehmen. Die Menschen in den westlichen Ländern neigen eher dazu mit dem Eiweiß überversorgt zu sein und nehmen gefährlich hohe Konzentrationen an körperfremden Proteinen über die Nahrung zu sich. Mittlerweile haben sehr viele Menschen tierische Produkte täglich auf ihren Tellern vorliegen und ahnen gar nicht, welche Selbstzerstörungsmechanismen sie in den eigenen Körpern lostreten.
Allen voran spielt der Fakt eine entscheidende Rolle, dass absolut jedes körperfremde Eiweißmolekül von deinem Organismus als ein Angriff von Außen gewertet wird. Bei der Verdauung der tierischen Proteine werden aggressive toxische Faktoren gebildet. Diese sorgen für eine langsame jedoch stetige und sich akkumulierende Vergiftung des Körpers. Unser Nervensystem wird zudem sehr stark von diesen toxischen Faktoren gereizt. Das gereizte Nervensystem führt in erster Linie zur Steigerung des allgemeinen Energielevels und als Folge zur Steigerung der Aggression und zur Erhöhung des Blutdrucks. Dadurch wird das Risiko deutlich gesteigert an Bluthochdruck zu erkranken und in Folge dessen auch weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall zu begünstigen.
Dadurch, dass dein Organismus körperfremde Eiweiße als einen Angriff wertet und diese sofort bekämpft, sobald diese bei der Verdauung freigesetzt werden, macht die Milchprodukte für den menschlichen Körper um ein vielfaches gefährlicher als die anderen tierischen Lebensmittel.
Der Grund dafür liegt in der Ähnlichkeit der Milchproteine (oder deren Zerfallsprodukte bei einer Unvollständigen Verdauung) mit einigen menschlichen Proteinen in deinem Körper. Um also die fremden Proteine zu bekämpfen bildet dein Organismus Antikörper (auch als Antigene oder Immunglobuline bekannt). Durch die Ähnlichkeit kann es entsprechend vorkommen, dass die Antikörper zwischen den Milchproteinen und den körpereigenen Zellen nicht mehr unterscheiden können und greifen diese entsprechend auch an und zerstören die.
Genau nach diesem Schema entsteht der überwiegende Anteil der Autoimmunkrankheiten. Dieser Prozess wird massiv durch den Konsum der Milchprodukte begünstigt und steigert enorm das Risiko an einer Autoimmunkrankheit zu erkranken.
Darüber hinaus besitzen die toxischen Faktoren suchtfördernde Wirkung auf den Organismus. Entsprechend zeigen die Menschen, die sehr viel Fleisch konsumieren, nach einer Zeit deutliche Abhängigkeitserscheinungen und können sich das Leben ohne Fleisch gar nicht mehr vorstellen. Der Verzicht auf das Fleisch oder nur der Gedanke daran löst bei diesem Menschen starke Emotionen und Aggressionen aus. Die Abhängigkeit geht sogar soweit, dass es schon ausreicht, wenn jemand anderer von seinem eigenen Fleischverzicht spricht, um diese Aggressionen auszulösen. Solche Reaktionen bleiben allerdings typischerweise aus, wenn die Diskussion sich um andere tierische Lebensmittel wie Fisch, Eier oder Milch dreht, da die Eiweißkonzentration in dieser Nahrung deutlich geringer ist.
Ein weiterer Nebenprodukt aus der Eiweißresorption ist die übermäßige Schleimbildung in unserem Verdauungstrakt. Der sich dabei bildende Schleim ist besonders hartnäckig und ist zudem nicht in Wasser sondern nur in Fett löslich. Entsprechend fällt es unserem Körper besonders schwer sich von diesem Schleim zu trennen und diesen auszuscheiden. Als Folge initiiert der Körper diverse Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Pneumonie, chronische Entzündungen des Nasen- und Rachenbereichs, um sich vom Schleim zu trennen. Bei der Verdauung von Fleisch und fleischhaltigen Lebensmitteln erfolgt zusätzlich die Bildung von nicht löslichen Salzen der Harnsäure (so genannten Uraten). Eine erhöhte Konzentration dieser Salze steigert in einem signifikanten Ausmaß das Risiko an Gicht zu erkranken oder Nierensteine zu bekommen.
Letztendlich setzt die Verdauung von tierischen Lebensmitteln (und den Eiweißen im Speziellen) die Verwesungsprozesse im Verdauungstrakt (genauer gesagt im Darm) in Gang mit weitreichenden Folgen und Konsequenzen.
In erster Linie werden bei diesem Prozess Leichengifte gebildet, welche dann durch die Darmwand aufgenommen werden und somit den gesamten Körper permanent über Jahrzehnte vergiften. Der zweite noch weitaus gravierende Aspekt besteht darin, dass die Verwesungsprozesse und der sich gebildete nicht wasserlösliche Schleim die Entwicklung der pathogenen Mikroflora enorm begünstigen.
Zu dieser Mikroflora zählen alle Bakterien mit Ausnahme von Bifido- und Laktobakterien (das sind unsere Symbionten aus der gesunden Mikroflora). Die Situation gleicht dabei einer tickenden Zeitbombe im eigenen Körper. Denn solange das körpereigene Immunsystem dabei stark genug ist, wird die Vermehrung dieser Bakterien im Zaum gehalten und hat keine negativen Auswirkungen. Sobald das Immunsystem geschwächt wird und nicht mehr in der Lage ist die Vermehrung der Bakterien zu kontrollieren, explodiert deren Wachstum und äußert sich in allerhand Entzündungsprozessen und Krankheiten wie Lungenentzündung, Harnwegsinfekte, Hirnhautentzündung sowie Außenohrentzündung.
Zusammenfassend sind die tierischen Lebensmittel und darin enthaltenen Eiweiße für eine ganze Reihe an pathogenen Prozessen und den allgemein bekannten Zivilisationskrankheiten verantwortlich, so hat T. Colin Campbell in seiner Studie und dem gleichnamigen Buch “Die China Study” folgende negative Aspekte der Ernährung von tierischen Lebensmitteln zum Ausdruck gebracht: